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Gasthaus Ochsen

Gemeinde Spraitbach
Ochsen Inh. 1877-1960 mit Katharina, Marta, Karl und Georg Bauer
Schindler Raimund/Privat
Ochsen Sommer 1950 mit Akazie
Privat/Rupp Ulrich
Ochsen 70er-Jahre
Ulrich Rupp

Die Geschichte des Gasthauses "Zum Ochsen" reicht mindestens zurück bis in das 16. Jahrhundert. Der Grundherr damals war das Spital in Schwäbisch Gmünd, weshalb die Gaststätte in Spraitbach damals auch als "gmündisches Wirtshaus" bezeichnet wurde. In einer Urkunde vom 18. April 1567 schloss das Spital mit dem damaligen Inhaber einen Vertrag über das Schankrecht im Ochsen, das dem Spraitbacher Vogt kraft seines Amtes als "Schultheiß" zukam. Der Vogt hatte das Recht, im Amtshaus "Wein zu zepffen oder zu schenckhen und Würtschafft zu halten". Auch war ihm ausnahmsweise vergönnt, einen "Dantz" abzuhalten.
Das heutige Altgebäude wurde nach einem über dem Eingang eingemauerten Erbauungsstein im Jahre 1759 errichtet.

Erbauer Stein vom Ochsen von 1759
Ulrich Rupp
Antrag auf Wirtschaftserlaubnis 1933
Ulrich Rupp
Wappen der Familie Unfried im Fenster des Gasthauses
Ulrich Rupp

Das Gebäude ist als traufständiges verputztes Fachwerkhaus, am Giebel mit drei Vorsprüngen und der Massiv-Fachwerkscheuer als Sachgesamtheit in den Bestand als Kulturdenkmal aufgenommen.
Im Jahre 1877 erfolgte der Erwerb des Anwesens durch Georg Unfried. Dieser führte den Betrieb als "dingliche Wirtschaft" bis ins Jahr 1933.

Inh. 1877-1922 Georg und Katharina Unfried.
Ulrich Rupp
Inh. 1933-1960 Hermann und Frida Unfried.
Ulrich Rupp
Inh. 1961-2001 Gudrun Schwarz mit ihrem Team
Ulrich Rupp

Ab dem Jahr 1933 wurde der Wirtschaftsbetrieb von dessen Sohn Hermann Unfried übernommen; 1936 ein Abort mit Piswa, sowie ein Hausbackofen angebaut, 1946 wurde das OG mit zwei Fremdenzimmern, sowie das 1. OG in einen Saal mit Tanzboden ausgebaut.
Die Übergabe auf die Tochter Gudrun Schwarz geb. Unfried fand im Jahre 1960 statt. Ein An-und Umbau mit Errichtung eines neuen Nebenzimmers, sowie Wohnung und Gästezimmer im Jahr 1990 gab dem Anwesen sein heutiges Erscheinungsbild. Gudrun Schwarz leitete den Familienbetrieb in der dritten Generation bis ins Jahr 2001 nach dem Wahlspruch: "Zufriedene Gäste sind die beste Empfehlung". 
Nach einigen Jahren der Verpachtung sind ab 2019 die Familie Bender die neuen Inhaber. Sie haben den Charme und Charakter des "Ochsen" erhalten und weiterentwickelt und bieten heute schwäbische Küche im Herzen von Spraitbach mit Platz für 70 Gäste bei gemütlichem Ambiente und Holzvertäfelung.

Ochsen Hermann Unfried beim Bierausschank Inhaber 1933-1960
Schindler Raimund

In den 50er-Jahren war es üblich, dass der damalige Viehhändler August Hirner einmal im Monat beim Frühschoppen am Sonntagmorgen an die einheimischen Bauern den Erlös aus dem verkauften Vieh in bar ausbezahlte. Diese konnten dann gleichzeitig an den damaligen Gastwirt und Gemeindepfleger Hermann Unfried ihre Gemeindesteuern begleichen.

Von 1976 bis 1991 war das Gasthaus das Stammlokal der Fastnachtsgesellschaft "Lustige Schlumpf-Hexen Spraitbach e.V. und jedes Jahr beendete die traditionelle Prinzenbeerdigung im Ochsen die Faschingskampagne.

Eine Besonderheit stellt auch der Akazienbaum an der Ostseite des Anwesens dar, der an dieser Stelle schon seit über 150 Jahren die Gäste zu einem Besuch einlädt.

(Text und Bilder recherchiert und zusammengetragen von Ulrich Rupp)

Mutlanger Straße 8

  • 1946 bis 1953 1. Stock durch die Fa. Spießhofer, Heubach, bzw. SUSA-Werke zum Zwecke als Näherei
  • 1953 bis 1958 1. Stock durch Fa. Klemens König, Bekleidung zur gewerblichen Nutzung und dessen Betriebsaufbau.

Weitere Ereignisse

1957 und 1990 jeweils ein Schwelbrand am Gebäude

Das Gebäude wurde in die Denkmalschutzliste des Landratsamtes aufgenommen:

"Gasthaus „Zum Ochsen, trauständiges verputztes Fachwerkhaus, am Giebel mit drei Vorsprüngen, über dem Eingang Kreuztraguns-Relief mit Erbauungsdatum 1759: Massiv-Fachwerkscheuer, Sachgesamtheit."

Im Rathaus befinden sich noch folgende Bauakten:

  • 1936 Erstellung eines Aborts mit Piswa, Anbau an Wohn- und Wirtschaftsgebäude
  • 1942 Einbau eines Hausbackofens
  • 1946 Einbau von 2 Zimmern im Dachstock  Lageplan mit Saal mit Tanzboden
  • 1963 Instandsetzung und Erweiterung des Nebengebäudes 1963 (Garage und Schlachtraum)
  • 1970 Erweiterung der Toiletten
  • 1990 An- und Umbau des Wohn- und Gasthauses
Baugesuch 1936 Anbau Piswa
Gemeinde Spraitbach
Ochsen Baugesuch 1942 fuer eine Hausbackofen
Gemeinde Spraitbach
Ochsen Baugesuch 1946 Ausbau mit Tanzboden.
Gemeinde Spraitbach
BM J. Schurr, Michael und Monika Bender, Ulrich Rupp und Gudrun Schwarz (langjährige, ehem. Eigentümerin)
Gemeinde Spraitbach

Das war mal  wieder richtig schön. Zur Enthüllung am Gasthaus Ochsen sind außerordentlich viele Bürgerinnen und Bürger gekommen. Besondere Gäste waren außerdem unser CDU Landtagsabgeordneter Tim Bückner und der ehemalige Bürgermeister unserer Gemeinde Ulrich Baum. Besonderer Dank gilt der Familie Bender, die die Feier umrahmt haben und Herrn Ulrich Rupp für die Recherche und Zusammenstellung der Informationen.

Damit sind wir mit unseren Geschichtspfad fast am vorläufigen Ende. Noch 3 Enthüllungen und etwas ganz besonderes am 25.12. stehen noch an.

Auf dem Bild v.l.n.R : J. Schurr, Michael und Monika Bender, Ulrich Rupp und Gudrun Schwarz (langjährige, ehem. Eigentümerin)


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