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Die Filiale der Firma SUSA in Spraitbach

Filiale der Susawerke Schild
Gemeinde Spraitbach
Susafabrik Entwurfsskizze in der Seestraße
Entwurfskizze der Zweigstelle
Gemeinde Spraitbach
Susawerk Anzeige im Mitteilungsblatt 1962
Gemeinde Spraitbach

Gottfried Schneider aus Heubach gründete 1859 eine Korsettmanufaktur in seiner Heimatstadt.

Die Firma entwickelte sich kräftig weiter und bekam schließlich den Namen SUSA als Abkürzung aus Schneider & Sohn Aktiengesellschaft.

Sie wurde schließlich zum Miederwarenspezialisten und erweiterte sowohl die Produktpalette als auch die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Im Zuge des Ausbaus weiterer Produktionsstätten über Heubach hinaus wurden auch Spraitbach Arbeitsplätze für Näherinnen angeboten. Die Produktion fand zunächst in den Gasthäusern „Ochsen“ und „Lamm“ statt.

Näherinnen in der Susa
Näherinnen in der Susa
Schindler Raimund

Im Jahr 1958 entstand der Neubau in der Seestraße. In der Blütezeit waren dort bis zu 60 Betriebsangehörige beschäftigt.

1995 wurde die Filiale geschlossen. 

Seit einigen Jahren ist hier ein Getränkemarkt untergebracht.

Durch den wichtigen Produktionsstandort gelangte die Salzfeldsiedlung zu ihrem Spitznamen Susa-Siedlung. Dieser ist immer noch gebräuchlich.

Ecke Susastraße / Seestraße

Wie praktisch es war, wenn der Arbeitsplatz am Ort war, berichten Zeitzeugen: Beim Nachhauseweg von der Schule ging man noch kurz bei Mama in der Susa vorbei. Manchmal ging es um den vergessenen Hausschlüssel oder über die letzten Instruktionen für das Mittagessen, bis diese dann mit dem Fahrrad nach Hause kam.

Aus dem ganzen Umfeld gab es Mitarbeiterinnen, die entweder in der Seestraße arbeiteten oder ihre Näharbeiten in gelben Kisten mit nach Hause zur Heimarbeit nahmen. Für die Näherinnen aus Vorder- und Hinterlintal oder Durlangen fuhr täglich der gelbe VW-Bus. Abgerechnet wurde nach genähten Teilen.

Die Susa war für Frauen, der ideale Arbeitsplatz, um Kindererziehung und Beruf unter einen Hut zu bringen. Für viele bedeutete der Zusatzverdienst ein wichtige Unterstützung beim Hausbau. Aber was man sich in heutiger Zeit kaum vorstellen kann: Der Ehemann musste bis 1965 der Berufstätigkeit seiner Ehefrau schriftlich zustimmen!

Näherinnen bei der Arbeit
Näherinnen bei der Arbeit
Schindler Raimund
Ausflug der Susaarbeiterinnen 1961
Ausflug der Susaarbeiterinnen 1961
Schindler Raimund
Bürgermeister Johannes Schurr und Helmut Heinz bei der Enthüllung am 07.11.2021
Bürgermeister Johannes Schurr und Helmut Heinz bei der Enthüllung am 07.11.2021
Gemeinde Spraitbach
Bericht Gmünder Tagespost zur Schildenthüllung Susa
Gmünder Tagespost

Die Enthüllungen am Geschichtspfad gehen in die Zielgerade. An Sonntag ging es um das ehemalige Susa-Werk.  Dabei wurde unter anderem festgestellt, wie wichtig Arbeitsplätze am Ort schon in der 60ern waren. So wichtig, dass die Siedlung sogar den Firmennamen als Spitznamen bekommen hat. Das SUSA Schild, das bei Recherchen im Keller des heutigen Getränkemarktes entdeckt wurde, wird übrigens auch wieder angebracht. Einmal mehr geht es also nicht darum zu zeigen, wie ewig gestrig wir sind. Wieder einmal war es wichtig herauszufinden was für Botschaften unsere eigene, direkte Geschichte für uns hat und was für tolle Nachrichten dabei auf uns warten. Ein besonderer Dank geht bei dieser Enthüllung an die Firma Getränke Heinz. 


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