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Gemeinschaftsgefrierhaus in Vorderlintal

Schild Raiffeisen- und Gemeinschaftsgefrieranlage
Gemeinde Spraitbach

Heute kaum vorstellbar, dass Spraitbach erst 1914 eine öffentliche Stromversorgung bekam. Ab 1932 gab es eine öffentliche Wasserleitung.

1952 - 1985 gab es eine Gemeinschaftsgefrieranlage im Gebäude des Raiffeisenlagergebäude in Vorderlintal. Nachdem es damals keine private Gefriertruhen gab, haben hier die meisten landwirtschaftlichen Haushalte (ca. 50) ihre Vorräte aus den Hausschlachtungen deponiert. (Auszug aus der Ortschronik S. 124)

In der Hagenbuchstraße gab es ab 1952 ein öffentliches Wannenbad, das bis 1960 jeden Samstag von der Bevölkerung genutzt werden konnte. 

Nachdem solche Gemeinschaftsanlagen in der heutigen Zeit kaum vorstellbar sind,  begründet dies die Aufnahme im Geschichtspfad mit seinen vielen Stationen.

Enthüllung des neuen Schildes
Enthüllung durch Landrat Bläse am 09.07.2023
Landratsamt Ostalbkreis

Raiffeisenschuppen mit Gemeinschaftsgefrieranlage

Am 4. Oktober 1891 wurde in Spraitbach der Darlehenskassenverein gegründet und 1939 errichtete der Spar- und Darlehenskassenverein im Ölgarten  in Vorderlintal einen Lagerschuppen. Hier konnten auch die gemeinschaftlich angeschafften Geräte,  z.B. eine Mischtrommel zum Beizen von Getreide untergestellt werden. Beim Beizen wird das Getreide, das als Saatgut benötigt wird, mit Pflanzenschutzmitteln behandelt. So können Sämereien vor dem Befall mit Pilzen, Krankheiten oder Schädlingen geschützt werden.

 Die Vorderlintaler Familien hatten sich auch eine gemeinsame  Mostpresse, mit Eisenrädern transportabel, angeschafft. Die Mostpresse hatte in dem  Schuppen auch ihren Platz.

Die Genossenschaftsidee hat ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert, in dieser Zeit fand durch die Industrialisierung ein wirtschaftlicher Umbruch statt, der viele Menschen vor neue Herausforderungen stellte. Daher schlossen sich die Bauern zusammen, um gemeinsam in neue Gerätschaften zu investieren. Mit der Genossenschaft verfolgten sie ein gemeinsames Ziel und unterstützten sich gegenseitig, blieben aber trotzdem eigenständig. Das Zitat des Gründers der Genossenschaftsidee, Friedrich Wilhelm Raiffeisen,  ist aktuell wie eh und je: „Was dem einzelnen nicht möglich ist, schaffen viele.“

Seit dem zweiten Weltkrieg brachte die Industrie vermehrt Düngemittel und Pflanzenschutzmittel auf den Markt. Diese konnten gemeinsam eingekauft werden und hier gelagert werden. So konnten die Bauern sie vor Ort abholen. Der erste Lagerschuppen wurde abgerissen. 

Im Jahr 1952 wurde der Neubau mit Laderampe und im Untergeschoß Platz für die Gemeinschaftsgefrieranlage  eingerichtet. Nachdem die meisten Vorderlintaler Haushalte ihre eigenen Gefriertruhen zu Hause hatten, wurde die Gemeinschaftsanlage 1985 aufgelöst. Der Schuppen wird heute als Abstellraum genutzt.

Bis zum Neubau des ersten Raiba-Bankgebäudes in der Seestraße in Spraitbach, Anfang der 60-er Jahre befand sich die Kasse für Spraitbach und Vorderlintal  im Privatgebäude des Rechners Ludwig Hölldampf in der Vogteistraße.

Im Jahr 1967 fand die Umbenennung des Spar- und Darlehensverein in Raiffeisenbank Spraitbach statt. Das landwirtschaftliche Warengeschäft wurde erst im Jahr 1994  aufgegeben, als die Raiffeisenbank von der Seestraße in das neue Gebäude in der  Mutlanger Straße umgezogen ist.

Quelle: Spraitbach Chronik und Heimatbuch

Zusammengestellt von Doris Kurz,  30.06.2023

beim Spielplatz in Vorderlintal

Begrüßung am Kirchplatz
Landratsamt Ostalbkreis
Start am Kirchplatz
Gemeinde Spraitbach
Begrüßung am Kirchplatz
Ostalbkreis
Entlang des Geschichtspfades am Gasthaus Ochsen
Landratsamt Ostalbkreis
Neuer Baum an der Abzweigung Höniger Straße/Eugen-Hahn-Straße
Landratsamt Ostalbkreis
Plakat zur Wanderung am Geschichtspfad
Gemeinde Spraitbach
Enthüllung des neuen Schildes
Enthüllung durch Landrat Bläse am 09.07.2023
Landratsamt Ostalbkreis

Erst im Nachhinein weiß man, ob es wirklich der heißeste Tag des Jahres war. Einer der heißesten auf jeden Fall. Und doch fanden sich ca. 50 Interessierte, teils Auswärtige, unteranderem MdL Tim Bückner, pünktlich um 10 Uhr vor dem Rathaus in Spraitbach ein, die bei diesem Event dabei sein wollten.

Der Landkreis hatte die Idee das 50-jährige Jubiläum in die Gemeinden zu bringen und loste unserem Ort den Termin und das Motto „Gesellschaft und Kultur“ zu. Damit bot es sich an, entlang des Geschichtspfads zu wandern, um dort die Entwicklung unserer Kultur und Gesellschaft zu erleben. Ziel war das Dorffest der Dorfgemeinschaft Hinterlintal. Zusammen mit Wanderwart Hans Ziegler konnte eine Route gefunden werden, die einige Geschichtstafeln einschloss.

Nach der Begrüßung durch Herrn Landrat Dr. Bläse und Bürgermeister Johannes Schurr wanderte die Truppe vom Backhaus, über Gasthaus Ochsen und Adler, vorbei am Farrenstall in Richtung Friedhof. Dort war die Kaiserlinde, die der Landrat als Gastgeschenk dabeihatte, bereits eingegraben. Weiter ging es vorbei am Binsenlachstadion und Lisel’s Lädle. Vor Ort bot sich die Gelegenheit einer Rast mit Verpflegung und unser Landrat durfte ein weiteres Schild des Geschichtspfads enthüllen: „Raiffeisenschuppen und Gemeinschaftsgefrieranlage“.

Nach diesem Zwischenstopp lagen noch die Wegmarken Wasserturm und Kirchweg vor dem Ziel der Wandergemeinschaft. Im Festzelt angekommen waren Plätze reserviert und die durstigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden mit einem typischen Hinterlintaler Festessen versorgt.

Landrat Dr. Bläse dankte der Gemeindeverwaltung und dem Bauhof für diese würdige Art der Feier, anlässlich „50 Jahre Ostalbkreis“ in Spraitbach.

 

 


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